Der Kräuterhof in Ingenried

Neue Ideen brauchen alte Gebäude

Jane Jacobs

Öffnungzeiten Kräuterhof Ingenried
Do.-Fr. 13:30-18:00 Uhr
Sa. 09:00-12:00 Uhr

Der Kräuterhof in Ingenried

ein kleiner Exkurs in die Geschichte

Der Kräuterhof, wie wir ihn heute kennen, diente in der Vergangenheit als Pfarrhof.
Eine erstmalige Erwähnung eines Pfarrhofs in Ingenried, stammt aus dem Jahre 1315.
Zu der Zeit war es eine freie Pfarrei. Später wurde Ingenried vom Kloster Irsee, das in der Nachbargemeinde Irsee liegt, vereinnahmt.
Im Jahre 1634, während des 30-jährigen Krieges setzen die geschlagenen Schweden bei ihrem Rückzug von Kempten nach Mindelheim das halbe Dorf in Brand, wodurch auch der Pfarrhof in Schutt und Asche versank.

  • Erst im Jahre 1665 ließ der Irseer Abt Plazidius Lindenbauer provisorisch einen Holzbau mit
    Schindeldach als neuen Pfarrhof errichten und 1670 sein Wappen darin anbringen. Das
    Gebäude stand an der Straße, heute Kohlstattweg 2.
  • Im Jahre 1704 wurde an der Stelle der heutigen alten Schule ein richtiger Pfarrhof errichtet.
  • 1832 verwandelte sich der Pfarrhof in das Schulhaus, während der Zehentstadel behelfsmäßig als Pfarrhof umgestaltet wurde.

Nach der Säkularisation (staatliche Einziehung bzw. Nutzung von kirchlichen Besitztümern), mussten alle vormaligen Klosterpfarreien notwendigerweise neu organisiert werden. Zudem waren die Pfarrer – wie auch in Ingenried – oft unwürdig untergebracht. So entschloss sich „Seine kurfürstliche Durchlaucht“ für die notwendigen Ausgaben, mit Einschluss des Unterhalts der Pfarrhöfe und Pfarrkirchen auf Staatskosten zu übernehmen. Ab der Zeit sollten nur noch Gemeinden, die ein richtiges Pfarrhaus vorweisen konnten, auch einen Pfarrer zugeteilt bekommen.

Und so entstand der Pfarrhof

Mit dem sehnlichst erwarteten Neubau des heutigen Gebäudes wurde am 14. April 1859
begonnen, 1861 wurde der Bau vollendet. Die Materialkosten über 10.000 Gulden trug „Seine kurfürstliche Durchlaucht“, errichtet wurde das Gebäude von den Ingenrieder Bürgern.
Das Wappen des Abtes Plazidus Lindenbauer blieb erhalten, wanderte von einem Pfarrhof in
den Anderen und ist heute in der Innenwand des Stiegenhauses eingelassen. Im Jahre 1892 erhielten die Küche und das Waschhaus laufendes Wasser und im Jahre 1912 Strom.

Der Pfarrhof wird zum Kräuterhof

Knapp 100 Jahre später, am 11.11.2011 wurde ich zur stolzen Besitzerin des Pfarrhofes und funktionierte ihn zum Ingenrieder Kräuterhof um. Ich hatte die Vision und den Wunsch, einen besonderen Ort zu schaffen, um meiner Berufung als Phytotherapeutin nachzugehen.

Der große Garten dient mir als Quelle für Kräuter, Blumen und Pflanzen und ermöglicht es mir, die selbst zubereiteten Produkte zum Großteil mit hauseigenen Pflanzen und Kräuter herzustellen. Somit kann ich garantieren, dass die Kräuter frisch sind und mit keinen chemischen Düngern bearbeitet wurden.